LAV beim gesundheitspolitischen Forum Sachsen-Anhalt

Bild v.l.n.r.: Mathias Arnold, Moderatorin Frau Schwarz, Staatssekretär Thomas Wünsch, Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer

Am 11. April 2018 tagte in der Magdeburger Lukasklause das offene gesundheitspolitische Forum Sachsen-Anhalt. Vertreter der Krankenkassen, der Pharmazeutischen Industrie und der heilberuflichen Standesorganisationen diskutierten unter dem Motto: „Gesundheitsversorgung in Sachsen-Anhalt – Wo kann und muss Digitalisierung unterstützen?“ Probleme und Fortschritte der digitalen Transformation speziell in Sachsen-Anhalt.

Als Vertreter des LAV nahmen Matthias Clasen und Mathias Arnold teil. In seinem Impulsvortrag stellte Arnold die bereits umfangreich in den Apotheken angewendeten digitalen Werkzeuge dar. Er verwies beispielsweise darauf, dass alle Apotheken in Deutschland eine einheitliche Datenbank zur Analyse von Medikationsdaten verwenden. Sowohl die betriebswirtschaftlichen Anforderungen als auch die umfangreichen Dokumentationsverpflichtungen wären ohne den flächendeckenden Einsatz digitaler Technologien nicht abbildbar. „Ohne Digitalisierung ist Apotheke heute nicht mehr denkbar. Von der Warenbestellung bis hin zur Arzneimittel-Abgabe, teilweise durch Automaten - alles läuft mit digitaler Technik“, erklärte er. Und fügte an: „Vieles würde für die Patienten, Ärzte und Apotheker einfacher, wenn wir die digitale Infrastruktur der Gematik vollumfänglich nutzen könnten.“

Thomas Wünsch,Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt berichtete, dass der Ausbau der digitalen Infrastruktur mit allen Mitteln vorangetrieben werde. Er kündigte an, dass eine landesweite Versorgung mit schnellen Datenleitungen auf Glasfasertechnologie in der Mitte des Jahres 2019 erreicht werden soll. Da die Wirtschaftspolitik unter anderem einen Förderschwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft lege, würden hier besondere Anstrengungen unternommen. Die Schwerpunkte der Arbeit hat die Landesregierung in einer „Digitalen Agenda“ veröffentlicht.

Alle Teilnehmer betonten die Chancen der Digitalisierung. Sie sprachen sich aber auch für eine regulatorisch-gesetzgeberische Begleitung der Entwicklung aus, um Risiken zu begrenzen und den Schutz sensibler Daten der Bürger zu gewährleisten. Arnold schätzte ein, dass die Diskussion um die Digitalisierung nach anfänglicher Euphorie - zumindest in den Fachkreisen - deutlich konkreter und zielorientierter verlaufe. Auf diesen Weg könne man wesentlich besser und in überschaubaren Zeiträumen realistische Ziele definieren und diese auch erreichen. Das Forum sei in diesem Sinne wichtig, um Kommunikation und Zusammenarbeit zu fördern.

Das offene gesundheitspolitische Forum Sachsen-Anhalt hat sich Anfang 2017 etabliert, um den Teilnehmern ein neues Format der Zusammenarbeit und zum Austausch zu geben. Dabei stehen aktuelle gesundheits- und versorgungspolitische Themen aus und für Sachsen-Anhalt im Vordergrund. Derzeit nehmen Vertreter der GKV (BARMER, KKH Kaufmännische Krankenkasse, Techniker Krankenkasse), der Landesapothekerverband und Vertreter von mehreren forschenden Arzneimittelherstellern teil. 

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