Deutscher Apothekertag und expopharm 2023 endet mit Düsseldorfer Erklärung

Düsseldorf - Der Deutsche Apothekertag 2023 endete mit der Düsseldorfer Erklärung, einer „Resolution für eine faire Vergütung der Apotheken vor Ort“. Die mehr als 300 Delegierten der Hauptversammlung des Deutschen Apothekertages waren sich einig, dass die Arzneimittelversorgung seit langem strukturell unterfinanziert ist. Der Festzuschlag in der Arzneimittelpreisverordnung wurde länger als ein Jahrzehnt nicht angepasst, was zu einer akuten Schieflage in der Finanzierung der Apotheken führt.
Die Resolution bekräftigt, dass nunmehr stabile finanzielle Rahmenbedingungen unerlässlich sind, um dem Nachwuchs in der Apotheke eine Zukunftsperspektive zu geben. Und das in Zeiten des allgegenwärtigen Fachkräftemangels. Neben einer Erhöhung des Festzuschlags von 8,35 auf 12,00 Euro pro verordnetem Arzneimittel sowie dessen Dynamisierung fordert der Deutsche Apothekertag auch, dass für Apotheken keine anderen Mittelkürzungen oder sonstige Belastungen erfolgen dürfen.
Die Delegierten diskutieren vom 27. bis 29. September 2023 beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf über die Zukunft des Apothekenwesens. Als Reaktion auf Gesetzgebungspläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening angekündigt, dass die Apotheken im November einen Protestmonat mit regionalen Apothekenschließungen und Kundgebungen organisieren.
Für den LAV Sachsen-Anhalt nahmen Ursula Gütle, Thomas Rößler und Norbert Hoffmann aus dem Vorstand als Delegierte in der Hauptversammlung teil. Erstmals in der Runde vertreten war Anne-Kathrin Haus. Die junge Apothekerin aus Colbitz konnte so erstmalig in die bundesweite Veranstaltung reinschnuppern.
Damit die Mitarbeitenden die Rede des Bundesministers Karl Lauterbach an die Delegierten des DAT hören konnten, schlossen fast alle Apotheken am Nachmittag des 27. September 2023, beziehungsweise reduzierten ihren Apothekenbetrieb deutlich. Bundesminister Karl Lauterbach wurde digital zugeschaltet und löste mit seinen Vorschlägen eine deutliche Empörung unter der Apothekerschaft aus. Er schlug vor, „Filialapotheken light“ einzuführen. Sie müssten seinen Plänen zufolge zum Beispiel in Zukunft keine Rezepturen mehr anfertigen. Zudem will er von der Pflicht, dass jederzeit ein Apotheker oder eine Apothekerin in der Filial-Apotheke anwesend sein muss, abrücken. Auch die Honorierung der Apotheken müsse aus seiner Sicht grundlegend reformiert werden, um einen weiteren Rückgang der Apothekenzahlen zu verhindern. Dabei denkt der Minister jedoch wohl mehr an eine Umschichtung der Honorare und nicht an eine generelle Erhöhung. Genaueres war bei seiner Rede beim DAT nicht zu erfahren.