Akutversorgung mit Arzneimitteln sichern

Gespräch mit der Arbeitsgruppe Arbeit, Soziales und Integration der CDU-Landtagsfraktion

v.l.n.r.: Bönisch, Krull, Dr. Münch, Arnold und Zacharias

„Der Erhalt der Akutversorgung mit Arzneimitteln muss weiterhin gesichert sein. Dafür werden wir uns auf landes- und bundespolitischer Ebene einsetzen“, versprach Bernhard Bönisch, CDU-Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt. Auf Einladung von Tobias Krull, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit, Soziales und Integration der CDU-Landtagsfraktion, trafen sich am Freitag, 2.12.2016, Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes und Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, um über die Auswirkungen des Urteils vom Europäischen Gerichtshofs vom 19. Oktober 2016 zu informieren.

„Nicht nur die flächendeckende Versorgung ist in Gefahr. Auch Apotheken mit Spezialversorgung in den Städten kommen durch das Urteil in Bedrängnis. Denn Substitutionstherapie von Drogenabhängigen lässt sich nicht über das Internet abwickeln. Die Therapie basiert auf der engen Zusammenarbeit von Ärzten, Psychotherapeuten und Apotheken einerseits, aber auch dem Patienten und seinen Angehörigen. Das geht nicht aus der Ferne“, erklärte Mathias Arnold. Er verdeutlichte an diesem Beispiel, dass nicht nur die kleine Apotheke auf dem Land in Gefahr ist. Darum ist es immens wichtig, politisch das generelle Versandhandelsverbot von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln durchzusetzen. Sonst bleibt der gut funktionierende Qualitätswettbewerb unter den Apotheken auf der Strecke und es droht ein reiner Preis- bzw. Vorteilswettbewerb. 

Dieser geht dann allerdings zu Lasten der rund um die Uhr Versorgung an 365 Tagen im Jahr. Frank Zacharias von der Schlossapotheke in Gommern verdeutlichte, dass selbst Apotheken in kleineren Städten akut betroffen sind, wenn Kunden regelmäßig ihre Standartrezepte über den Versandhandel beziehen. Gemeinwesenaufgaben wie Botendienste ließen sich dann nicht mehr praktizieren, da die Mittel dafür fehlen würden. „Spätestens wenn jemand schnell auf Schmerzmittel angewiesen wäre, würde der Patient den Qualitätsverlust zu spüren bekommen. Wir müssen verhindern, dass es dazu kommt“, erklärte Apotheker Zacharias den Politikern.

Diese Botschaften kamen an. So versprachen die CDU-Abgeordneten, sich in den nächsten Gesprächsrunden für die Argumente der Apotheker einzusetzen. Immerhin steht der Bundesparteitag an und in den Ländern erfolgen die Vorarbeiten für das nächste bundesweite Wahlprogramm.

 

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