Magdeburg - Die Apotheken werden am Nachmittag des 27. September 2023 in der Zeit von 13:00 bis 16:00 Uhr schließen beziehungsweise ihren Betrieb deutlich reduzieren. Denn alle Mitarbeitende in den Apotheken wollen zeitnah mit anhören, was Bundesminister Karl Lauterbach den Teams konkret zu sagen hat, wenn er auf dem Deutschen Apothekentag digital zu den Delegierten spricht. Alle sollen also die Chance bekommen, die Rede des Ministers am Tag der Antworten zu verfolgen und sich ihre eigene Meinung zu seinen Ausführungen zu bilden...
Düsseldorf – Angesichts von Lieferengpässen und Abrechnungsbürokratie sowie seit Jahren steigenden Lohn- und Energiekosten müssen die Gesundheitspolitik und die Krankenkassen die Apotheken dringend finanziell stärken, um somit die Versorgungssicherheit für Millionen Patientinnen und Patienten in Zukunft zu gewährleisten. Das forderte Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), bei der heutigen Eröffnung der pharmazeutischen Fachmesse expopharm in Düsseldorf. Zu neuen Plänen aus dem Bundesgesundheitsministerium zu Strukturveränderungen im Apothekenwesen sagte er: „Dies halte ich für eine Provokation! Die gewollten ‚Apotheken light‘ werden funktionierende Vollapotheken unnötig schwächen. Gerade die freiberufliche kleinteilige Struktur mit vielen Selbständigen hat sich in der Krise bewährt. Und all dies will der Minister zerstören! Mit kühlem Kopf und heißem Herz werden wir in die Schlacht um den Erhalt der freiberuflichen Apotheke vor Ort ziehen!“.
Düsseldorf – Am morgigen Mittwoch startet in Düsseldorf der Deutsche Apothekertag. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird digital zugeschaltet sein. Schon vor dem Start des Apothekertages hat der Minister in einem Medienbericht seine Pläne für eine Umstrukturierung des Apothekensystems bekanntgegeben. Unter anderem soll das sogenannte „Mehrbesitzverbot“ gekippt werden und wichtige Apothekendienstleistungen wie etwa die Arzneimittelherstellung (Rezepturen) oder Not- und Nachtdienste nicht mehr von allen Apotheken angeboten werden müssen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kommentiert die Pläne wie folgt: „Es ist ein Affront, dass der Minister seine zerstörerischen Pläne noch vor seiner Videobotschaft auf dem morgigen Apothekertag über die Medien verkündet. Aber auch inhaltlich interpretieren wir diese Ideen als Kampfansage des Ministers gegenüber der gesamten Apothekerschaft. Mit der Honorarkürzung Anfang des Jahres hat die Bundesregierung uns wirtschaftlich bereits extrem unter Druck gesetzt. Kommt Lauterbach mit diesen Plänen im Parlament durch, würde er den Apotheken komplett den Boden unter den Füßen wegziehen.“
Overwiening erinnert an den Koalitionsvertrag, in dem die Ampel-Koalition eigentlich eine Stärkung der Apotheken versprochen hatte: „Mit den jetzt bekannt gewordenen Plänen wird genau das Gegenteil erreicht: Die Beratung durch approbierte Apothekerinnen und Apotheker wird zusammengestrichen, die Versorgung mit Rezepturen, wie beispielsweise Salben und Fiebersäften für Kinder, wird in vielen Apotheken gänzlich gestrichen – und für Notdienste müssten die Patientinnen und Patienten sehr lange Strecken fahren, bis sie versorgt werden können. Die Annahme des Ministers, dass es mit seinen Plänen mehr Filialgründungen geben könnte, ist ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Denn: Bei den letzten Auswertungen der Apothekenzahlen haben wir gesehen, dass viele Filialen wieder schließen mussten.“
Apothekenklima-Index 2023: Viel Pessimismus in den Apotheken, deutliche Forderungen an die Politik
Düsseldorf – Der Pessimismus in den Apotheken in Bezug auf die eigene wirtschaftliche Lage und den anhaltenden Nachwuchs- und Personalmangel nimmt zu. Zugleich werden die Forderungen an die Politik nach stabilen Rahmenbedingungen und einer spürbaren Honorarhöhung immer deutlicher. Rund zwei Drittel (63,6 Prozent) aller Inhaberinnen und Inhaber befürchten, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtert. Wenn eine Stelle für einen Apotheker oder eine Apothekerin ausgeschrieben wird, antworten 40,4 Prozent der Befragten, dass sie mit keiner einzigen Bewerbung rechnen.
Wie groß der wirtschaftliche Druck ist, der auf den Apotheken lastet, zeigt sich in den Fragen nach dem Apothekenhonorar: Neun von zehn Apothekerinnen und Apothekern (90,4 Prozent) wünschen sich, dass bessere wirtschaftliche Rahmen-bedingungen in den nächsten zwei bis drei Jahren auf der politischen Tagesordnung stehen. Vier von fünf Befragten sagen, dass die Erhöhung des Festzuschlags pro rezeptpflichtigem Arzneimittel von derzeit 8,35 Euro (80,0 Prozent) sowie dessen Dynamisierung (84,2 Prozent) für sie oberste Priorität haben.
Berlin – Lieferengpass-Krise, Personalmangel, Honorar-Rückgang – Die Lage in Deutschlands Apotheken ist weiterhin angespannt. Die Apothekerschaft wird den diesjährigen Deutschen Apothekertag, der vom 27. bis 29. September in Düsseldorf stattfindet, daher dazu nutzen, ihre Forderungen zu untermauern. Schon im Vorfeld des Apothekertages hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sechs Fragen übergeben, auf die die Apothekerschaft vom Minister in seiner Rede auf dem Deutschen Apothekertag zukunftsweisende Antworten erwartet. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening: „Wir sehen die wohnortnahe Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten über die Apotheken vor Ort in Gefahr – immer mehr Apotheken schließen aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, die Apothekenzahl befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie ihrer Verantwortung für die sichere Gesundheits-Versorgung der Menschen in diesem Land gerecht wird und gemäß ihrem Koalitionsvertrag die Apotheken vor Ort stabilisiert. Bislang ist leider das Gegenteil der Fall: Durch eine Honorar-Kürzung hat die Ampel-Koalition die wirtschaftliche Krise der rund 17.800 Apotheken noch verstärkt und die Zukunft der rund 160.000 Apotheken-Beschäftigten auf unsichere Beine gestellt. Die Apotheken sichern die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln und sind vor Ort der niedrigschwellige Zugang zum Gesundheitswesen. Diesen Versorgungszweig wieder solide zu finanzieren, ist für die Bundesregierung das unbedingte Gebot der Stunde.“
Magdeburg - Wir setzen seit Monaten alle Hebel in Bewegung, um unsere Patienten sicher und vor allem schnell mit ihren benötigten Arzneimitteln zu versorgen. „Nie würden wir die akuten Lieferengpässe daher dafür missbrauchen, um Honorarforderungen durchzusetzen“, erklärt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt e.V. (LAV)...
Berlin - Nebenwirkungen liegen nicht immer am Wirkstoff – auch Qualitätsmängel des Medikaments können für das Auftreten von unerwünschten Wirkungen verantwortlich sein. Apothekerinnen und Apotheker richten darauf ein besonderes Augenmerk und melden dies der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). „Apothekenteams beschreiben dabei neben einem potenziellen Qualitätsmangel auch dessen gesundheitliche Folgen als unerwünschte Arzneimittelwirkungen“, sagt AMK-Vorsitzender Prof. Martin Schulz. „Die Apotheken und damit die AMK sind die einzige Stelle im Gesundheitswesen, die Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Medikamenten gesamtheitlich erfasst.“
Berlin – Auf hunderttausenden handschriftlich ausgefüllten Postkarten erklären Kundinnen und Kunden von Apotheken, warum ihnen ihre Apotheke vor Ort so wichtig ist und warum sie sie keinesfalls missen möchten. Mit dieser Rückendeckung der Bevölkerung stellt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände dem Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach nun sechs Fragen zur Zukunft und Sicherung der Arzneimittelversorgung in Deutschland, die er dem Berufsstand am 27. September zur Eröffnung des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf beantworten soll. Die Landesapothekerverbände werden den Apotheken empfehlen, ihre Türen am 27. September zwischen 13 und 16 Uhr zu schließen, um die Rede des Ministers am „Tag der Antworten“ live per Videokonferenz zu verfolgen. Die Notdienstapotheken erhalten die Versorgung während der Protestaktion aufrecht.
(inkl. „Sechs Fragen an Minister Lauterbach“ im Anhang)
Berlin – Ab sofort können sich erwachsene Versicherte großer Ersatzkassen in Apotheken kostenlos gegen die Virusgrippe (Influenza) impfen lassen. Möglich wird diese Erleichterung zum Start der Impfsaison durch die neue „Ergänzungsvereinbarung Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab 18 Jahren“ zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und den vier Ersatzkassen Barmer, DAK-Gesundheit, TK und KKH sowie der IKK Südwest. Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) übernehmen die Krankenkassen normalerweise nur die Kosten für eine Grippeimpfung bei Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Grundleiden, Schwangeren, Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Berufen mit erhöhtem Kontaktrisiko. In Apotheken darf nach entsprechender ärztlicher Fortbildung bundesweit seit 2022 gegen Grippe geimpft werden. In der Saison 2022/2023 wurden in 1.200 Apotheken mehr als 60.000 Menschen gegen Grippe geimpft.
Berlin - Ein neuer Einlöseweg für das E-Rezept ist jetzt flächendeckend verfügbar: Patientinnen und Patienten können ihr E-Rezept ab sofort mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK) in Apotheken in ganz Deutschland einlösen. Diese neue Option war Anfang Juli in den Apotheken gestartet, nun sind die technischen Voraussetzungen dafür in allen Softwaresystemen bundesweit geschaffen. Gesetzlich Versicherten stehen damit drei Optionen zum Einlösen eines E-Rezepts zur Verfügung: Gesundheitskarte, E-Rezept-App oder Papierausdruck mit Rezeptcode. „Wir geben einen neuen technischen Impuls und haben damit einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland erreicht. Die Apotheken in Deutschland sind zwar schon lange bereit für das E-Rezept, können nun aber auch flächendeckend die E-Rezepte per Gesundheitskarte einlösen. Wir freuen uns, dass immer mehr E-Rezepte in den Apotheken ankommen und ermutigen die Arztpraxen, von den neuen Möglichkeiten Gebrauch zu machen“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV).
Ab dem 1. September 2023 können Versicherte aller 71 Betriebskrankenkassen mit einer noch schnelleren und unkomplizierten Hilfsmittelversorgung rechnen, wenn sie ihre Rezepte in der Apotheke einlösen. Grund dafür ist ein bundesweit gültiger Vertrag, den der Deutsche Apothekerverband (DAV) mit allen Betriebskrankenkassen (BKK) ausgehandelt hat. Die ursprünglich stark divergierenden regionalen Einzelverträge, die in den Apotheken und bei den Krankenkassen für viel Bürokratie gesorgt haben, werden somit zum 1. September 2023 abgelöst. Bei der Abgabe von Hilfsmitteln gelten fortan einheitliche Vergütungen für die Apotheken. Dies betrifft beispielsweise Diabeteshilfsmittel, Hilfsmittel für stillende Mütter und Inhalationsgeräte. Bei den wichtigen apothekenrelevanten Hilfsmitteln wurden zudem allgemeine Aufschlagsregelungen vereinbart, um der volatilen Marktlage gerecht zu werden und angemessen auf die aktuellen Preissteigerungen zu reagieren.
Berlin – Deutschlands Apotheken haben schon viele der 1,8 Millionen gedruckten Postkarten an ihre Kundinnen und Kunden verteilt – ab sofort ist auch das digitale Ausfüllen und Abschicken dieser Postkarten überall und rund um die Uhr auf www.apoliebe.de möglich. Den Satz „Wir lieben Apotheke, weil …“ können die Menschen auf der eigens dafür ins Leben gerufenen Internetseite mit einem Grund ergänzen, warum sie ganz persönlich ihre Apotheke vor Ort brauchen. Die gedruckten und digitalen Postkarten werden bis zum 4. September gesammelt und dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem will die ABDA die an die Bundesregierung adressierten Karten auch den zuständigen Ministerien für Wirtschaft und Gesundheit übergeben.
Magdeburg - Immer wieder fragen Patientinnen und Patienten nach, wie sie ihre wohnortnahe Apotheke unterstützen können. Denn ihnen bleibt nicht verborgen, dass viele Apotheken unter enormen wirtschaftlichen Druck stehen. „Wir wurden im Zusammenhang des bundesweiten Protesttages am 14. Juni gefragt, wie uns von Seiten der Menschen noch geholfen werden kann. Ob wir weitere Unterstützung benötigen, damit wir beispielsweise mehr Gehör bei der Politik bekommen...
Berlin – Die Apotheken stehen weiterhin unter enormem Druck. Nach einer dreijährigen Pandemie, mitten in einer Lieferengpass-Krise und mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel wird es für die Apotheken immer schwerer, ihre Patientinnen und Patienten zuverlässig mit Arzneimitteln zu versorgen. Hinzu kommt, dass weder die Bundesregierung noch der Bundestag bislang anerkannt haben, dass eine finanzielle Entlastung der Apotheken endlich nötig ist. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kündigt daher eine weitere, groß angelegte Kommunikationsmaßnahme an: „Unser bundesweiter Protesttag am 14. Juni hat gezeigt, wie groß die Not im Berufsstand ist. Im ganzen Land waren die Apothekenteams auf der Straße, um der Politik zu signalisieren, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten in Gefahr ist. Eine wichtige Botschaft, die wir an diesem Tag mitgenommen haben, war der riesige Zuspruch der Bevölkerung. Die Menschen in diesem Land brauchen ihre Apotheke vor Ort - für unsere Protestmaßnahmen zeigten die Patientinnen und Patienten großes Verständnis. Da sich die Politik nach wie vor weigert, den wirtschaftlichen Druck in unserer Branche auszugleichen, werden wir nun als nächsten Schritt in unserer Eskalationsstrategie die Stimme der Patientinnen und Patienten zu Wort kommen lassen.“
Derzeit ist der Sommer eher kühl – aber die nächste Hitzewelle wird kommen. Im Jahr 2022 starben mehr als 8000 Bundesbürger an den Folgen von Hitze. Deshalb hat das Bundesgesundheitsministerium einen Hitzeschutzplan veröffentlicht. An dessen Entwicklung war unter anderem die ABDA beteiligt: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte zuletzt an mehreren interprofessionellen Sitzungen im Bundesgesundheitsministerium teilgenommen und die Sichtweisen und Vorschläge der Apothekerschaft zu diesem Thema eingebracht.
Mit dem Lieferengpass-Gesetz (ALBVVG) hat der Gesetzgeber im Juni auch eine neue Pauschale für das Lieferengpass- Management der Apotheken beschlossen. Für den Austausch eines nicht verfügbaren Medikamentes dürfen die Apotheken künftig 50 Cent plus Mehrwertsteuer abrechnen. Da das Gesetz bereits verkündet wurde, ist auch die neue Pauschale schon in Kraft.
Halle - Bürokratische Auflagen binden Arbeitskräfte, rauben Zeit und verursachen hohe Kosten. „Mich interessiert, welche Auflagen eine Apotheke hat und wo Abhilfe notwendig ist. Denn ich will die Entbürokratisierung vorantreiben. Darum möchte ich mir hier in der Apotheke einen konkreten Überblick verschaffen“, erklärt der FDP-Landtagsabgeordnete Konstantin Pott zu Beginn seiner Hospitation in der Niemeyer-Apotheke in Halle...
Berlin – Wenn stationär behandelte Patientinnen und Patienten zum Wochenende aus dem Krankenhaus oder der Reha-Klinik entlassen werden, muss ihre Arzneimittelversorgung bis zum Haus- oder Facharztbesuch in der darauffolgenden Woche sichergestellt werden. Die Apotheken benötigen dazu ordnungsgemäß ausgestellte Entlassrezepte aus den Kliniken. Bei immer mehr der jährlich 2,2 Millionen rosa Rezepte mit dem Schriftzug „Entlassmanagement“ (Stand: 2022) müssen die Patientinnen und Patienten jedoch befürchten, dass die Apotheken die Entlass- als Privatrezepte behandeln, weil die Krankenkassen die Kostenübernahme und Honorarzahlung aufgrund von bestimmten Formfehlern bei der Ausstellung der Verordnungen verweigern.
Berlin – Trotz parlamentarischer Sommerpause in Berlin setzt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in den kommenden Wochen und Monaten ihre politischen Aktionen fort, um die Bundestagsabgeordneten und Regierungsverantwortlichen auf die große Bedeutung der Apotheken vor Ort für die tägliche Arzneimittelversorgung der Bevölkerung hinzuweisen. Gemeinsam mit den Kammern und Verbänden in den Ländern will die ABDA die Aufmerksamkeit der Gesundheitspolitik auch nach dem erfolgreichen, bundesweiten Protesttag am 14. Juni mit verschiedenen Maßnahmen immer wieder auf die Forderungen der Apothekerschaft lenken, damit der pharmazeutische Nachwuchs viele Millionen Menschen auch in Zukunft schnell, nah und kompetent mit Medikamenten versorgen kann. Das sind die Kernbotschaften von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, mit denen sie sich in ihrem heutigen Brief an alle Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland wendet und für deren Geschlossenheit sie wirbt.
Berlin – Das am heutigen Freitag vom Bundestag beschlossene Lieferengpassgesetz hat aus Sicht der Apothekerschaft Licht und Schatten. Einerseits ist es begrüßenswert, dass insbesondere die Bundestagsabgeordneten in letzter Sekunde dafür gesorgt haben, dass die Apotheken bei der Bewältigung der Engpasskrise mehr Freiheiten bekommen. Zugleich kritisiert die Apothekerschaft sowohl die Bundesregierung als auch den Bundestag dafür, den knapp 18.000 Apothekenteams weder eine angemessene Wertschätzung noch eine auskömmliche Honorierung zuzugestehen und somit keine Zukunftsperspektive für eine flächendeckende Arzneimittelversorgung zu bieten. Deshalb wird sich die Apothekerschaft weiter mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der eigene pharmazeutische Nachwuchs auch in Zukunft noch Apotheken gründen und betreiben kann, um eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten zu erbringen. Das ist der Tenor einer Videobotschaft von Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die heute nach der 2./3. Lesung des Lieferengpassgesetzes („ALBVVG“) im Bundestag veröffentlicht wurde.
Berlin – Jeder Mensch, der dauerhaft fünf oder mehr verordnete Arzneimittel einnimmt, kann sich ab sofort in der Apotheke ausführlicher und umfassender als gewohnt beraten lassen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten, für Patientinnen und Patienten ist das Angebot kostenlos. Die Apothekerin oder der Apotheker analysiert mit dieser Intensivberatung die gesamten Medikamente, die eingenommen werden. Dabei wird zum Beispiel auf Wechselwirkungen und vermeidbare Anwendungsprobleme hingewiesen. „In dieser Dienstleistung werden Patientinnen und Patienten zu ihrer gesamten Medikation beraten – also auch zu Medikamenten, die vom Patienten selbst erworben wurden und von denen die Ärztin oder der Arzt vielleicht gar nichts weiß. Diese Dienstleistung mündet in einem vollständigen und aktuellen Medikationsplan für die Patienten. Dadurch können die Effektivität und Sicherheit der Arzneimitteltherapie erhöht werden“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Berlin - Hitze kann auch die Wirkung von Medikamenten verändern – das muss bei der Anwendung berücksichtigt werden. Dies kann zum Beispiel bei blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Entwässerungsmitteln, Schlafmitteln, Abführmitteln oder Medikamenten gegen Depressionen der Fall sein. Sie können den Flüssigkeitshaushalt und die Abkühlungsmechanismen des Körpers beeinflussen. „Bei Hitze ist möglicherweise eine Dosisanpassung erforderlich. Bitte ändern Sie Ihre Dosierung nicht selbst, sondern sprechen Sie bei Ihrem nächsten Termin mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber!“, rät Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer. Dies gilt auch für Menschen mit Diabetes.
Berlin – Die Resistenzen gegen Antibiotika werden weltweit immer mehr zum Problem. Im Jahr 2019 waren sie für rund 1,3 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich. Insgesamt starben rund fünf Millionen Menschen, die mit diesen Bakterien besiedelt waren. „Das ist eine stille Pandemie. Sie betrifft die ganze Welt, auch wenn die problematischsten Keime je nach Kontinent unterschiedlich sind“, sagte Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe von der Universität Würzburg vergangene Woche beim Fortbildungskongress pharmacon vor Apothekerinnen und Apothekern. „Es ist unerlässlich, neue Antibiotika zu entwickeln. Denn es werden immer neue Resistenzen bekannt.“
Berlin - Mit tausenden geschlossenen Apotheken und zahlreichen großen Demonstrationen hat die Apothekerschaft beim gestrigen bundesweiten Protesttag ein kraftvolles Zeichen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung gesetzt. Immer mehr Lieferengpässe, Bürokratieauflagen, Kostensteigerungen sowie der zehnjährige Stillstand beim Apothekenhonorar – aus diesen Gründen hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände den 14. Juni zum Protesttag erklärt. Die Apotheken stehen mittlerweile unter einer enormen betriebswirtschaftlichen Belastung. Die ausbleibende Wertschätzung der Bundesregierung ist insbesondere mit Blick auf den aufopferungsvollen Einsatz der Apotheken in der Pandemie und der Lieferengpass-Krise ein moralischer Schlag ins Gesicht der Apothekenteams, die für eine zukunftsfähige Arzneimittelversorgung eintreten.
Colbitz - Berlin - Wir brauchen nicht nur warme Worte. Wir brauchen endlich Wertschätzung seitens der Politik! So der Tenor aus der Apothekerschaft. Die dauerhaften Lieferengpässe, überbordende Bürokratie und rasant steigenden Lohn- und Energiekosten haben dazu geführt, dass sich fast alle Apotheken aus unserem Bundesland dem Protesttag angeschlossen haben. Die drängendste Arzneimittelversorgung wurde landesweit...
Berlin – Angesichts einer fehlenden Wertschätzung seitens der Politik sowie dauerhafter Lieferengpässe, überbordender Bürokratie und rasant steigender Lohn- und Energiekosten schließen die meisten der knapp 18.000 Apotheken in Deutschland am heutigen Mittwoch aus Protest. Die drängendste Arzneimittelversorgung wird bundesweit über rund 1.200 Notdienstapotheken sichergestellt. Laut einer Online-Umfrage der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Stand: heute 8 Uhr) unter mehr als 3.000 Leiterinnen und Leitern sind heute mehr als 85 Prozent der Apotheken geschlossen. Neben den Protest-Schließungen der Apotheken gibt es heute auch zentrale Kundgebungen und Demonstrationen in Berlin, Düsseldorf, Münster, Wiesbaden, Marburg, Würzburg, Augsburg, Bamberg und etlichen anderen Städten.
Oranienbaum - „Wir brauchen in unseren Apotheken Gespräche mit der Politik, um die belastende, unerträgliche Bürokratie praktisch zu zeigen. Denn nicht nur das Managen der Lieferengpässe kostet Zeit und Nerven. Besonders unseren Aufwand rund um die Lieferengpässe müssen wir besser vergütet bekommen. Dieser Aufwand fällt nach der eigentlichen Arzneimittel-Abgabe an und wird von keinem gesehen, der nicht in der Apotheke arbeitet. Mittlerweile ist fast jedes 2. Rezept von einem Lieferengpass betroffen“...
Magdeburg - Die wirtschaftliche Lage der Apotheken im Land ist angespannt. Darum begrüßt der Apothekerverband Sachsen-Anhalt e.V. (LAV) den ersten bundesweiten Protesttag. Am 14. Juni 2023 werden viele Apotheken ihre Türen verschlossen halten. „Wir empfehlen, wichtige Medikamente vorausschauend an anderen Tagen zu besorgen und Fragen an die Apothekenteams möglichst vor oder nach dem Protesttag zu klären“, bittet Mathias Arnold, Vorsitzender des LAV, vorab um Verständnis für die Protestaktion. Die Notversorgung durch Notdienstapotheken am 14. Juni ist gewährleistet...
Colbitz - Ein Redaktionsteam der ARD begleitete für die Sendung Brisant einen Tag lang den intensiven Arbeitsalltag in einer Apotheke. Ausgesucht wurde für diese Reportage die Corvinus-Apotheke in Colbitz. Anne-Kathrin Haus ist mit ihrem jungen Team derzeit stark von den inflationären Kostensteigerungen betroffen. Darum setzt sie sich für einen erfolgreichen Protesttag ein...
Berlin – Mehr als die Hälfte der Wirkstoffe der in Europa zugelassenen Fertigarzneimittel kommen aus Asien, darunter 41 Prozent aus Indien und 13 Prozent aus China. Genau 8.462 Apothekerinnen und Apotheker wurden im Jahr 2022 von den Landesapothekerkammern für Schutzimpfungen geschult. Die Apothekenvergütung ist seit 2004 nur um 18,8 Prozent gestiegen, während die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen um 105,2 Prozent angewachsen sind. Diese und viele andere Zahlen stehen im neuen Statistischen Jahrbuch „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2023“, das zum heutigen Tag der Apotheke veröffentlicht wird. Das Themenspektrum reicht von Versorgungsleistungen über Qualitätssicherung bis Europa. Auf den insgesamt 110 Seiten sind gegenüber der Vorjahrespublikation mehrere Rubriken hinzugekommen: pharmazeutische Dienstleistungen, Umfang von Lieferengpässen, ARMIN, Impfungen in der Apotheke, Nachhaltigkeit, Versorgung von Geflüchteten in und aus der Ukraine sowie Lieferengpässe in Europa.
Berlin – Die Inhaberinnen und Inhaber der knapp 18.000 Apotheken in Deutschland finden immer schwerer Nachwuchskräfte. Viele junge Apothekerinnen und Apotheker befürchten, dass der Arbeitsplatz Apotheke mangels Unterstützung durch die Politik gefährdet ist. Gemeinsam mit hunderten jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten startet die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände deshalb zum morgigen Tag der Apotheke die Initiative „Gegen Zukunftsklau“. Mit dieser Initiative wehrt sich der pharmazeutische Nachwuchs gegen die schon seit Jahren anhaltende Ignoranz der Politik - angesichts eines massiven Personalmangels in den Apotheken, einer sich zuspitzenden Lieferengpasskrise und eines zehnjährigen Stillstands beim Apothekenhonorar. Durch persönliche Gespräche, öffentliche Aktionen und über Social Media wollen die jungen Fachkräfte auf diese Missstände im Gesundheitssystem hinweisen – und die Politik zugleich aufrufen, eine echte Perspektive für die Arzneimittelversorgung der Zukunft zu schaffen.
Zeitz - Erstaunt zeigte sich Dieter Stier, Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU, über die vielfältigen Aufgaben einer Apotheke. „Der Aufwand, den wir für die Versorgung unserer Patienten betreiben, war ihm in diesem Umfang nicht bewusst. Denn das Labor und die Rezeptur bleiben ja sonst auch für Außenstehende verschlossen. Wir hatten bei seinem Besuch gerade Spezialrezepturen...
Berlin/Meran – Die Apothekerschaft fordert eine möglichst unbürokratische Arzneimittelversorgung. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, sagte gestern bei der Eröffnung des Fortbildungskongresses pharmacon: „Wir brauchen pharmazeutische ‚Beinfreiheit‘ – bei gleichzeitiger Therapiehoheit des Arztes oder der Ärztin. Wir wollen die Patientinnen und Patienten trotz Lieferschwierigkeiten schnell und unbürokratisch mit alternativen gleichwertigen Arzneimitteln versorgen können. Es ist für mich völlig indiskutabel, wenn wir erst zwei unterschiedliche Verfügbarkeitsanfragen bei Großhandlungen mit entsprechender Dokumentation starten müssen, bevor wir endlich dem Patienten ein alternatives Präparat abgeben können. Nein, wir benötigen ausreichend Freiheit, um die Patienten effizient versorgen zu können. Jeder vermeidbare Aufwand sollte auch vermieden werden!“
Am 14. Juni werden viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen bleiben. Die Apotheken schließen aus Protest und erklären den 14. Juni zum bundesweiten Protesttag. Die Arzneimittelversorgung bleibt zwar aufrechterhalten – allerdings nur über die Notdienstapotheken. Die Apothekerschaft reagiert damit auf gesundheitspolitische Entscheidungen der Bundesregierung. „Für unseren Berufsstand steht fest: Die Bundesregierung hat diesen Protesttag provoziert“, erklärt die Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening. „Lieferengpässe, Personalnot und eine seit Jahren bestehende Unterfinanzierung. Weil die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben immer wieder die Probleme der öffentlichen Apotheken übergeht, destabilisiert sie die Arzneimittelversorgung in Deutschland. Seit Monaten weisen wir in persönlichen Gesprächen, Interviews und PR-Kampagnen auf die brisante Lage hin. Die Apothekenteams retten jeden Tag Leben, in dem sie alternative Präparate für nicht verfügbare Arzneimittel beschaffen. Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln über die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, wird sie geschwächt. Jeden Tag müssen Apotheken schließen. Hochschulabsolventinnen und -absolventen unseres Faches können sich immer seltener den Gang in die Selbständigkeit vorstellen, vor allem, weil die wirtschaftliche Perspektive fehlt. Darauf müssen wir aufmerksam machen“, so Overwiening.
Berlin – Hoher Blutdruck? Bei jedem dritten Erwachsenen, der Blutdrucksenker einnimmt, liegen die Blutdruckwerte deutlich über den optimalen Werten, bei den bis 65-Jährigen also über 140 zu 80. „Bluthochdruck wird oft nicht ernst genommen – das ist kurzsichtig, denn er kann zu Schlaganfall und anderen schwerwiegenden Krankheiten führen“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands. „Unser Angebot: Investieren Sie in der Apotheke 15 Minuten in Ihr Herz.“ In Deutschland liegt der Blutdruck bei mindestens 30 Prozent der Behandelten nicht im Zielbereich.
Menschen mit Bluthochdruck sollten ihre Blutdruckwerte regelmäßig selbst kontrollieren. „Sie können zusätzlich eine kostenlose pharmazeutische Dienstleistung in der Apotheke nutzen. Sie ergänzt die Selbstmessung, die im Fokus des diesjährigen Welthypertonietags steht“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands.
Magdeburg - Die betriebswirtschaftliche Attraktivität einer Apotheke wird auch bestimmt durch ihr wirtschaftliches Ergebnis. Daher bleibt für Inhaber und Mitarbeiter die zentrale Frage: Rechnet sich unser Unternehmen? Die Antwort darauf ist unbefriedigend. Im vergangenen Jahr verbuchten Apotheken an der Abgabe von Arzneimitteln, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgegeben worden sind, einen durchschnittlichen Verlust von 27 Cent pro Packung. „Eine Apotheke zu führen ist auch immer eine betriebswirtschaftliche Frage...
Halle - „Welchen Aufwand wir in der Apotheke betreiben müssen, um bei den bestehenden Lieferengpässen unsere Patienten zu versorgen, konnte ich auf einer Ärztefortbildung in Sachsen-Anhalt darlegen. Und an der Reaktion der Ärzteschaft war zu erkennen, wie wichtig es ist, in den gemeinsamen Austausch zu treten. Denn in den Praxen ist bisher kaum angekommen, welche enorme Belastung das Managen der Lieferengpässe in den Apotheken erzeugt“, erklärte Mathias Arnold...
Berlin – Neuer Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) ist Dr. Hans-Peter Hubmann. Der 59-jährige Apotheker aus Kulmbach (Bayern), der bislang stellvertretender Vorsitzender des Verbandes war, wurde am heutigen Donnerstag auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DAV in Berlin mit überwältigender Mehrheit gewählt.
Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem Thomas Dittrich Anfang April aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Die Amtsperiode von Dr. Hans-Peter Hubmann beginnt sofort und dauert bis zum Ablauf der regulären Wahlperiode am Ende des Jahres 2024. Hubmann ist zugleich Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes.
Die heutige Neuwahl hat auch eine Nachwahl des Vize-Postens an der DAV-Spitze nötig gemacht. Die Vertreterinnen und Vertreter der 17 Landesapothekerverbände wählten die 57-jährige Berliner Apothekerin Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apothekervereins, ebenfalls mit überwältigender Mehrheit, ins Amt der stellvertretenden Vorsitzenden.
Berlin – Der Deutsche Apothekerverband (DAV) verleiht den Deutschen Apotheken-Award 2023 in der Kategorie „Apotheke und Patient“ an die Rathaus-Apotheke – Internationale Apotheke in Hagen (Nordrhein-Westfalen) und in der Kategorie „Moderne Apotheke“ an die Medios-Apotheke in Berlin. Insgesamt hatten sich 28 Projekte aus ganz Deutschland in den beiden Kategorien beworben, um damit zu zeigen, mit wieviel Ideenreichtum, Flexibilität und Pragmatismus die Apotheken ihre Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung wahrnehmen und dabei mit modernen Versorgungsmethoden neue Aufgaben übernehmen.
Eine Jury unter Schirmherrschaft des DAV-Patientenbeauftragten Berend Groeneveld hat die Auswahl für die insgesamt vierte Preisverleihung des im Jahr 2015 ins Leben gerufenen Deutschen Apotheken-Awards vorgenommen. Die ebenfalls prämierten zweiten und dritten Preise in jeder Kategorie gewinnen Apotheken in Nienburg/Weser (Niedersachsen), Erzhausen (Hessen), Holzgerlingen (Baden-Württemberg) und Köln (Nordrhein-Westfalen).
Berlin – Angesichts der stetig fallenden Apothekenzahl und eines gesunkenen Betriebsergebnisses pro Apotheke fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) die Politik auf, die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch eine angemessene Vergütung der rund 18.000 Apotheken in Deutschland auch in Zukunft sicherzustellen.
„Denken Sie das Gesundheitssystem immer gesamtgesellschaftlich und sichern Sie den niederschwelligen Zugang zu medizinischen und pharmazeutischen Leistungen für alle Menschen in diesem Land“, appellierte der kommissarische DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann in seinem Lagebericht zu Beginn des zweitägigen DAV-Wirtschaftsforums in Berlin: „Sorgen Sie für eine Politik, in der nicht die Bürokratie, sondern die Versorgung der Menschen im Mittelpunkt steht!“. Hubmann kritisierte die Corona- und Energiekosten-bedingte Unterstützung von Konzernen und Krankenhäusern in Anbetracht fehlender Hilfe für selbständige und freiberufliche Leistungserbringer: „Der Kostendruck wächst seit Jahren. Trotzdem wird der Kassenabschlag erhöht und damit die Apothekenhonorierung gesenkt. Die angespannte wirtschaftliche Situation in den Apotheken lässt nur einen Schluss zu: Die Apotheken brauchen endlich eine angemessene Vergütung! Daher fordern wir eine Erhöhung des in der Arzneimittelpreisverordnung festgelegten Honorars von derzeit 8,35 Euro auf 12 Euro. Und dieses Fixum muss nach zehn Jahren Stillstand regelhaft und automatisiert an die Kostenentwicklung angepasst werden.
Berlin – Der Deutsche Apothekerverband (DAV) ruft das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) an, um die Finanzierung der E-Rezept-Technik in den Apotheken ab 1. Juli 2023 sicherzustellen. Hintergrund ist, dass Verhandlungen zwischen dem DAV und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu so genannten Telematikinfrastruktur (TI)-Pauschalen gescheitert sind. Die Pauschalen erhalten die Apotheken von den Krankenkassen, um die für digitale Versorgungskomponenten – wie zum Beispiel das E-Rezept - nötige Hard- und Software zu beschaffen und zum Schutz der hochsensiblen Daten fortlaufend auf dem aktuellen Stand der Technik zu betreiben. Das Ministerium muss die monatlichen Pauschalen nach dem Scheitern der Verhandlungen nun festlegen, damit die Zahlungen von den Krankenkassen an die Apotheken geleistet werden können.
Berlin – Der Deutsche Apothekerverband (DAV) ruft das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) an, um die Finanzierung der E-Rezept-Technik in den Apotheken ab 1. Juli 2023 sicherzustellen. Hintergrund ist, dass Verhandlungen zwischen dem DAV und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu so genannten Telematikinfrastruktur (TI)-Pauschalen gescheitert sind. Die Pauschalen erhalten die Apotheken von den Krankenkassen, um die für digitale Versorgungskomponenten – wie zum Beispiel das E-Rezept - nötige Hard- und Software zu beschaffen und zum Schutz der hochsensiblen Daten fortlaufend auf dem aktuellen Stand der Technik zu betreiben. Das Ministerium muss die monatlichen Pauschalen nach dem Scheitern der Verhandlungen nun festlegen, damit die Zahlungen von den Krankenkassen an die Apotheken geleistet werden können.
Berlin – Mit dem heute vom Bundeskabinett beschlossenen Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) wird eine große Chance verpasst, das Lieferengpassmanagement in den Apotheken ab dem Sommer abzusichern und zu verbessern. Die Beschlussvorlage von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach enthält weiterhin erhebliche inhaltliche Mängel, die Bundesrat und Bundestag nun im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens beheben müssen, damit Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker den Verbraucherschutz von Millionen Patientinnen und Patienten auch künftig garantieren können.
„Lieferengpässe bei Medikamenten werden leider auf absehbare Zeit nicht zu vermeiden sein und müssen deshalb in den Apotheken effizient gemanagt werden“, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: „Die Apotheken brauchen dazu Entscheidungsfreiheit und Handlungsspielraum, um beim Einlösen eines Rezeptes ein vorrätiges Ersatzmedikament abzugeben, statt den Patienten oder die Patientin zu vertrösten oder für ein neues Rezept zur Arztpraxis zurückzuschicken. Kurzum: Die Patientinnen und Patienten müssen schnell, unbürokratisch und sicher versorgt werden. Der Kabinettsentwurf zum Lieferengpassgesetz verpasst jedoch leider immer noch die Chance, die Arzneimittelversorgung langfristig abzusichern.“
Berlin – Thomas Dittrich, der im Dezember 2021 zum Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes e.V. (DAV) gewählt wurde, tritt aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück.
Berlin - Herr Benjamin Rohrer (40) übernimmt ab 15. April 2023 die Leitung der Stabsstelle Kommunikation der ABDA. Er verantwortet damit die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes und ist Pressesprecher der ABDA.
Berlin – Bereits im ersten Monat seit Erhöhung des Apothekenabschlags muss jede Apotheke im Durchschnitt einen zusätzlichen Ertragsverlust von 500 Euro hinnehmen. Bei 18.000 Apotheken kommen im Februar 2023 – dem kürzesten Monat des Jahres – bundesweit 9 Millionen Euro (netto) zusätzliche Rabatte zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zustande. Im längeren März 2023 dürfte der erhöhte Sparbeitrag der Apotheken bereits 11 Millionen Euro (netto) betragen – das sind rund 600 Euro Verlust pro Apotheke, die nicht mehr zur Sicherung der Patientenversorgung oder Nachwuchsgewinnung eingesetzt werden können. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis monatlicher Rezeptabrechnungen der Apotheken. Ende 2022 hatte die Ampelkoalition das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen, das eine zweijährige Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) pro rezeptpflichtigem Arzneimittel seit 1. Februar 2023 vorsieht. Seit langem fließen ohnehin schon jeweils mehr als eine Milliarde Euro Apothekenabschlag pro Jahr an die gesetzlichen Krankenkassen.
Berlin – Deutschlands Apothekerinnen und Apotheker warnen vor einem Versorgungschaos für Millionen Patientinnen und Patienten ab dem Sommer, falls die Bundesregierung nicht entsprechende Lösungen findet und dieselben Lehren aus den anhaltenden Lieferengpässen zieht wie der Bundestag. In letzter Sekunde wollen die Ampelfraktionen im Bundestag die Handlungsfreiheit und Flexibilität der Apotheken erhalten. Durch einen Änderungsantrag sollen flexible Regelungen zur Arzneimittelabgabe, die vor etwa drei Jahren eingeführt wurden, bis zum 31. Juli 2023 verlängert werden. Diese ermöglichen es den Apotheken, beim Einlösen eines Rezeptes ein vorrätiges Ersatzmedikament abzugeben, statt den Patienten oder die Patientin tagelang zu vertrösten oder für ein neues Rezept zur Arztpraxis zurückzuschicken. Das von der Bundesregierung geplante Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) sieht dagegen keine vergleichbare Problemlösung vor, so dass ab 1. August 2023 ein bürokratischer und patientenfeindlicher Rückschlag beim Lieferengpassmanagement in den Apotheken droht.
Magdeburg - „Die aktuelle Gesetzgebung des Bundes lässt das Stimmungsbarometer bei der Apothekerschaft entweder in Richtung depressive Resignation oder Explosivität ausschlagen. Der Grund: Derzeit fühlen sich die Apothekerinnen und Apotheker von der Politik gerade in höchstem Maße missachtet und degradiert.“ Mit diesen deutlichen Worten beendete Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, seine Ausführungen zur Situation der Apotheken...
Berlin - Angesichts anhaltender Lieferengpässe bei Arzneimitteln brauchen die Apotheken mehr Entscheidungsspielraum bei der Abgabe von vorrätigen Medikamenten und einen angemessenen Engpass-Ausgleich als Honorierung für den entstehenden Aufwand. Zudem müssen Apotheken im Notfall auch eigene Rezepturen und Defekturen anfertigen dürfen. Diese Vorschläge macht die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in ihrer Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG). Die Apothekerschaft kritisiert darin scharf das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgelegte Papier, das aus ABDA-Sicht die Problematik der Lieferengpässe keineswegs an der Wurzel bekämpft und somit auch nicht die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellt.
Berlin – Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat ihre Jahresstatistik 2022 veröffentlicht. Apothekerinnen und Apotheker meldeten über 7000 unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Qualitätsmängel wie zum Beispiel Verpackungsfehler. Diese Meldungen gingen von rund 4000 unterschiedlichen (Krankenhaus-)Apotheken ein. Etwa 96 % der Meldungen bezogen sich auf Arzneimittel. „Die Apotheken tragen mit Ihren Meldungen entscheidend dazu bei, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Ich danke den Apothekenteams dafür“, sagt Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK.
Berlin – Der Wissenschaftliche Beirat (WB) der Bundesapothekerkammer hat in seiner ersten Sitzung Prof. Dr. Robert Fürst zu seinem Sprecher gewählt. Fürst (47) ist Apotheker und lehrt seit 2012 an der Universität Frankfurt Pharmazeutische Biologie. Zuvor lehrte er an der Universität in München.
Berlin – Wechsel im Wissenschaftlichen Beirat (WB) der Bundesapothekerkammer: Drei Mitglieder sind neu dabei, vier Mitglieder scheiden altersbedingt aus. „Ich danke den ausscheidenden Expertinnen und Experten ganz herzlich für ihr außerordentliches Engagement bei der Konzeption und Umsetzung der pharmacon-Kongresse. Gleichzeitig freue ich mich auf die neuen Mitglieder“, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert. „Der Wissenschaftliche Beirat ist für die Bundesapothekerkammer sehr wichtig. Er berät uns insbesondere bei der Programmgestaltung und wissenschaftlichen Leitung der pharmacon-Fortbildungskongresse und bei Fragen zur Ausbildung.“
Berlin – Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien rufen die Hilfsorganisationen der Apothekerinnen und Apotheker zu Spenden auf, um schnelle pharmazeutische Nothilfe für die betroffenen Menschen in der Unglücksregion leisten zu können. Zum Teil können lokal tätige Partnerorganisationen die Erdbebenopfer bereits jetzt mit Lebens-, Verband- oder Arzneimitteln versorgen. Parallel dazu werden in Deutschland Materialien und Geräte zusammengepackt, um sie kurzfristig in die betroffenen Gebiete zu schicken. Neben dieser materiellen Hilfe prüfen und planen die Apothekerhilfsorganisationen und ihre Partner das Entsenden von Erkundungs- und Einsatzteams in die Türkei, um vor Ort schnell und effizient ihre pharmazeutische Kompetenz und Erfahrung in die medizinischen und technischen Nothilfeteams einzubringen.
Berlin – Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist zum Jahresende 2022 um 393 auf 18.068 Betriebsstätten gesunken. Das ist der größte jährliche Verlust an Apotheken in der Geschichte der Bundesrepublik. Dabei ist nicht nur die Zahl der selbständigen Apothekerinnen und Apotheker zurückgegangen (-363), sondern erstmals auch die Zahl der von ihnen betriebenen Filialen (-30). Das zeigt eine Auswertung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die auf den Meldungen der Landesapothekerkammern in allen 16 Bundesländern beruht. Die Apothekendichte in Deutschland liegt bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit weit unter dem europäischen Durchschnitt von 32.
Berlin - Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel sind im Jahr 2022 um 5,2 Prozent auf 47,4 Mrd. Euro (inkl. MwSt.) gestiegen. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren. Somit bleibt der Kostenzuwachs der Krankenkassen nicht nur hinter den Rahmenvorgaben von GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) in Höhe von 5,3 Prozent zurück, sondern auch hinter der allgemeinen Preisentwicklung. Das Statistische Bundesamt hatte die Inflationsrate für das Jahr 2022 in Deutschland zuletzt mit 7,9 Prozent angegeben.
Schladming – Viele leichte Kinderkrankheiten können mit rezeptfreien Arzneimitteln behandelt werden. „Apothekerinnen und Apotheker können dazu beraten, wann einem Kind rezeptfreie Arzneimittel helfen - und wann es zu einem Kinderarzt oder sogar ins Krankenhaus gebracht werden sollte“, sagte Dr. Miriam Ude. Die Fachapothekerin aus Darmstadt referierte gemeinsam mit dem Kinderarzt Dr. Steffen Fischer aus Hochheim am Main beim Internationalen Fortbildungskongress pharmacon.
Fischer: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Außerdem unterscheiden sich Kinder je nach Alter und Gewicht deutlich voneinander. Zudem äußern sie ihre Beschwerden oft nicht oder nicht deutlich. Deshalb müssen für Kinder individuell passende Lösungen gefunden werden.“
Magdeburg - Der LAV sucht im Januar den direkten Kontakt zu seinen Mitgliedern, um mit den Apothekeninhabern die aktuelle Lage zu diskutieren und Perspektiven aufzuzeigen. Denn allen Beteiligten ist eines klar: Die Apothekenteams sind in den vergangenen zwei Pandemiejahren so stark gefordert worden, dass sie erschöpft und ausgelaugt sind... (Den ganzen Beitrag lesen Sie hier https://www.lav-san.de/mitgliederbereich/aktuelles/aktuelles-detail/regionale-stammtische.html
Schladming – Rund 30 % der 70- bis 79-Jährigen hat eine chronische Nierenerkrankung. In der Folge werden viele Arzneimittel vom Körper langsamer ausgeschieden werden. Gleichzeitig nehmen viele ältere Patienten dauerhaft mehrere Arzneimittel ein. „Wenn die Dosis an die nachlassende Nierenfunktion angepasst wird, verringert sich das Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen. Die Dosierungen können zum Beispiel im Rahmen einer pharmazeutischen Dienstleistung in der Apotheke überprüft und empfehlenswerte Dosisanpassungen mit dem Arzt abgesprochen werden“, sagte Prof. Dr. Ulrich Jaehde beim Internationalen Fortbildungskongress pharmacon. Der Apotheker lehrt an der Universität Bonn Klinische Pharmazie. Aus Studien in Pflegeheimen ist bekannt, dass eine fehlende Dosisanpassung an die verringerte Nierenleistung einer der wichtigsten Gründe für unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Alter ist.
Schladming – Das Atopische Ekzem, auch Neurodermitis genannt, tritt bei rund 15 % aller Säuglinge auf. Das Ekzem ist weit mehr als ein kosmetisches Problem, denn es belastet Kinder vergleichbar stark wie eine chronische Nierenerkrankung. „Dem Atopischen Ekzem liegt eine genetisch bedingte Störung der Hautbarriere und der Entzündungsregulation zugrunde. Eine gezielte und an das Erkrankungsstadium angepasste Therapie ist heute möglich. Mit modernen topischen Glucokortikoiden und Calcineurin-Hemmern lässt sich in der Mehrzahl der Fälle die Erkrankung kontrollieren“, sagte Prof. Dr. med. Peter Höger, Chefarzt am Katholischen Kinderkrankhaus Wilhelmstift in Hamburg, beim Internationalen Fortbildungskongress pharmacon. „Viele Eltern sind bei diesen Arzneimitteln skeptisch – zu unrecht. Das Ausweichen auf Homöopathika oder andere ‚alternativmedizinische‘ Produkte verzögert das Leiden der Kinder und stellt daher eine unterlassene Hilfeleistung dar.“
Berlin/Schladming – Die anhaltenden Lieferengpässe belasten die Apotheken enorm. Darauf wies Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, gestern bei der Eröffnung des Internationalen Fortbildungskongresses pharmacon hin. Benkert: „Leidtragende der Lieferengpässe sind zunächst die Patientinnen und Patienten, die ihre benötigten Arzneimittel nicht bekommen und umgestellt werden müssen. Aber auch uns Apothekerinnen und Apotheker belasten die Lieferengpässe: Wir haben einen Versorgungsauftrag, und selbstverständlich wollen wir unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen. Unser Aufwand bei Lieferengpässen ist immens! Und er hat nur in den seltensten Fällen mit Pharmazie zu tun.“
Berlin – Nur jedes fünfte Rabattarzneimittel ist für gesetzlich krankenversicherte Patientinnen und Patienten von der gesetzlichen Zuzahlung in der Apotheke befreit – und das trotz milliardenschwerer jährlicher Einsparungen der Krankenkassen mithilfe von Rabattverträgen. Aktuelle Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) zum Jahresbeginn 2023 zeigen, dass nur 5.848 von insgesamt 26.451 Rabattarzneimitteln (22,1 Prozent) von der gesetzlichen Zuzahlung komplett oder hälftig befreit sind. Allein im Jahr 2021 haben die Krankenkassen jedoch 5,1 Mrd. Euro durch Rabattverträge mit pharmazeutischen Herstellern eingespart sowie 2,3 Mrd. Euro durch die Zuzahlungen der Versicherten.
Magdeburg - „Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist gescheitert. Im Ergebnis sehen wir nun massive Lieferengpässe. Momentan verwenden wir viel zu viel Zeit für das Managen der Lieferprobleme. Das bindet Personal und Geld. Beides fehlt uns“, erklärt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt (LAV). Die Rabattverträge der Krankenkassen hatten die Jagd nach immer billigeren Arzneimitteln eröffnet. Das führte zu monopolartigen Strukturen in der globalisierten Welt. Das Versagen der Lieferketten und zu wenige Hersteller und Anbieter von Arzneimitteln sind eine Ursache für diese katastrophale Versorgungssituation...
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